(* 6. Februar 1945 in Nine Miles, Jamaika; 11. Mai 1981 in Miami, Florida; eigentlich Robert Nesta Marley) war ein jamaikanischer Sänger, Gitarrist und Songwriter. Marley war Mitbegründer und einer der bedeutendsten Vertreter des Reggae, der durch ihn und seine Band The Wailers ab Mitte der 1970er Jahre international bekannt wurde.
Zu seinen bekanntesten Songs zählen Buffalo Soldier, Get Up, Stand Up, I Shot the Sheriff, No Woman No Cry, Could You Be Loved? und Stir It Up. Neben seinem musikalischen Werk verbreitete Marley die Botschaft der Rastafari-Bewegung. Für deren Anhänger und für viele Menschen in der Dritten Welt war und ist Marley eine wichtige Identifikationsfigur.
Am 11. Februar 1966 heiratete Marley seine kubanische Jugendfreundin Rita Anderson. Schon am darauf folgenden Tag brach Bob in die USA auf, um seine Mutter, die in Delaware lebte, zu besuchen. Dort arbeitete er auch einige Zeit, um seine Musikerkarriere finanzieren zu können. Doch schon bald zog es ihn wieder in die Heimat Jamaika. Mit seiner Frau Rita hatte er vier leibliche Kinder und ein Adoptivkind: Cedella (* 1967), David (Ziggy) (* 1968), Stephen (* 1972), Stephanie (* 1974) und Sharon (* 1964, adoptiert). Ziggy, Cedella, Stephen und Sharon treten gemeinsam als Reggaeband Ziggy Marley & the Melody Makers auf.
Marley hatte zwölf Kinder offiziell anerkannt, elf leibliche und ein adoptiertes. Diversen Angaben aus seinem Heimatort und seinem näheren Umfeld zufolge hatte er jedoch zwischen 22 und 46 leibliche Kinder. Sieben der unehelichen Kinder kamen während der Ehe mit Rita zur Welt.
Uneheliche Kinder
Mit Janet Hunt: Rohan (* 1972)
Mit Lucy Pounder: Julian (* 1975)
Mit Anita Belnavis: Ky-Mani (* 1976)
Mit Cindy Breakspeare: Damian (* 1978)
Mit Janet Bowen: Karen (* 1973)
Mit Yvette Crichton: Makeda (* 1981)
Mit Patricia Williams: Robbie (* 1972)
Ebenso wie die gemeinsamen Kinder von Bob und Rita starteten auch Ky-Mani, Julian und Damian erfolgreiche Solokarrieren als Reggaemusiker.
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Ab Mitte der 1960er Jahre begann Bob Marley sich mehr und mehr mit der Religion der Rastafari zu identifizieren. Im Jahre 1967 konvertierte er vom Christentum zum Rasta. Die Rastafari berufen sich auf die Bibel, führen einen Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen und hoffen auf ihre einstige Heimkehr nach Afrika. Sie tragen gedrehte, verfilzte Haare, die Dreadlocks, welche ihnen ein löwenähnliches Aussehen verleihen. Die Religion mit ihren spirituellen und mystischen Elementen hatte auch großen Einfluss auf Marleys Musik. Religiöse Rhetorik bestimmt oft seine Songs und verleiht ihnen eine hypnotische Ausstrahlung. In Interviews zitierte er gerne aus dem Alten Testament.
Im Dezember 1976 sollte in Jamaika auf Initiative der sozialdemokratischen Peoples National Party (PNP) ein Friedenskonzert mit dem Titel Smile Jamaica veranstaltet werden, das ein Zeichen gegen die dramatisch zunehmende politische Gewalt auf der Insel setzen sollte. Bob Marley, der sich immer ausdrücklich von der jamaikanischen Politik distanzierte, tendenziell jedoch als PNP-Sympathisant galt, sagte einen Auftritt zu. Am 3. Dezember 1976, zwei Tage vor dem Konzert, drangen Unbekannte in Marleys Haus ein und verletzten ihn, seine Frau Rita und seinen Manager Don Taylor durch mehrere Schüsse. Taylor und Marleys Frau wurden schwer verletzt, konnten aber später vollständig genesen. Bob Marley erlitt nur leichte Verletzungen an Brust und Arm und konnte beim 90-minütigen Konzert auftreten.
Der Hintergrund der Tat und die Täterschaft konnten nie vollständig aufgeklärt werden. Zahlreiche Spekulationen ranken sich um das Ereignis. Viele Beobachter glauben an einen Zusammenhang mit Marleys Teilnahme an dem Friedenskonzert und vermuten die Auftraggeber des Attentates im Umfeld der rechten Jamaica Labour Party (JLP) oder gar der amerikanischen CIA. Es sind allerdings auch völlig andere Hintergründe denkbar, etwa private oder finanzielle Streitigkeiten.
Im Herbst 1980 sollte Marley im Rahmen einer Tournee mit der Gruppe The Commodores und Lionel Richie den endgültigen Durchbruch in den USA schaffen. Nach einer Fußverletzung, die sich der leidenschaftliche Fußballfan im Jahre 1977 angeblich beim Spielen zuzog und aufgrund seiner Rastafari-Ideologie unbehandelt ließ, verschlechterte sich sein körperlicher Zustand. Später wurde bei ihm ein metastasierendes Melanom (schwarzer Hautkrebs) diagnostiziert. Nach den ersten USA-Konzerten im September 1980 in Boston, Providence und im Madison Square Garden brach er beim Joggen im Central Park in New York zusammen. Die Diagnose lautete auf einen Tumorbefall der Leber, der Lunge und des Gehirns. Sein letztes Konzert gab er am 23. September 1980 im Benedum Center im Stanley Theater in Pittsburgh, Pennsylvania.
Nachdem ihm die Fachärzte des Sloan Kettering Cancer Centers in New York eine Lebenserwartung von nur noch wenigen Wochen prognostizierten, wandte sich Marley an den deutschen Arzt Josef Issels, der in Rottach-Egern am Tegernsee in Bayern eine Klinik für hoffnungslose Krebspatienten betrieb und Methoden anwandte, die von der Fachwelt weitgehend nicht anerkannt wurden. Marley zog zur Behandlung nach Rottach-Egern und verlor durch die Chemotherapie seine Dreadlocks, was für ihn als religiösen Rastafari eine Katastrophe darstellte. Das Klima, insbesondere die für Marley ungewohnt niedrigen Temperaturen waren eine zusätzliche Belastung. Noch während der Therapie ließ sich Marley als Mitglied der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche auf den Namen Berhane Selassie taufen, in Anlehnung an den letzten äthiopischen Kaiser Haile Selassie, der von den Rastafaris als der in der Bibel angekündigte wiedergekehrte Messias angesehen wird.
Am 8. Mai beschloss Marley, zum Sterben nach Jamaika zurückzukehren. Bei der Zwischenlandung in Florida in den frühen Morgenstunden des 11. Mai war er jedoch schon zu schwach für den Weiterflug. Marley wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er dann gegen 11:30 Uhr starb. Sein Leichnam wurde im Sarg von Kingston in sein Heimatdorf Nine Miles auf Jamaika überführt. Im Rahmen einer nationalen Trauerfeier wurde er zusammen mit einer Bibel, seiner Gitarre, einer roten Gibson, einem Marihuanazweig und einem Ring, der ihm angeblich von Haile Selassie persönlich bei einer Privataudienz geschenkt worden sein soll, in einem Mausoleum beigesetzt.
Seine Frau Rita verwaltete seinen Nachlass von etwa 30 Millionen US-Dollar. Schon bald kam es jedoch zu Erbschaftsstreitigkeiten zwischen Produzenten, Plattenfirmen, der Familie sowie den Bandmitgliedern. Zu seinem 60. Geburtstag gab es Verwirrung um die angebliche Aussage seiner Frau Rita, Marley solle aus seinem Mausoleum in Nine Miles, wo er begraben liegt, exhumiert werden und in einer Gedenkstätte in Shashemene in Äthiopien beigesetzt werden. Dies löste in Jamaika Aufregung und Empörung aus. Die von Rita angeblich beabsichtigte Exhumierung war jedoch falsch zitiert worden, es hatte nie Pläne zu einer Exhumierung gegeben.
Catch a Fire (1973)
Burnin' (1973)
Natty Dread (1974)
Rastaman Vibration (1976)
Exodus (1977)
Kaya (1978)
Survival (1979)
Uprising (1980)
Confrontation (1983, postum)
Live! (1975)
Babylon by Bus (1978)
Live at the Roxy (2003) (aufgenommen in Kalifornien am 26. Mai 1976)
Live Forever: The Stanley Theatre (2011) (aufgenommen am 23. September 1980 in Pittsburgh, PA)
Birth of a Legend (1977) Frühe Aufnahmen aus den 1960ern
Bob Marley & the Wailers (1978)
Legend (1984) laut Guinness-Buch der Rekorde 2002 meistverkauftes Reggae-Album
Rebel Music (1986)
Talkin' Blues (1991)
Early Collection (1991)
Songs of Freedom (1992)
Natural Mystic (1995)
Soul Almighty (1996)
Dreams of Freedom (1997)
Black Progress (1998)
Chant Down Babylon (1999)
One Love The Very Best of (2001)
Legend (DVD+2CD) (Tuff Gong) (2003)
Gold (2005)
Soul Revolutionaries: The Early Jamaican Albums 19701971 (2005)